Juni 2016

Petoskey State Park, MI





What can be added to the happiness of a man who is in health, out of debt, and has a clear conscience?

Adam Smith





Schon seit geraumer Zeit habe ich ja nicht so schlecht Freizeit, aber ein bisschen richtiger Urlaub muss sein. Lake Michigan ist im Sommer zumindest für uns hier im Mittleren Westen die bevorzugte Destination, suchen wir doch bessere Temperaturen und Luftfeuchte, was üblicherweise in beiden Fällen niedrigere Werte als in Columbus bedeutet. Wenn wir vorfinden was wir suchen, ist auch die längere Anreise schnell vergessen. Wir hatten uns den Petoskey State Park ausgesucht, weit oben auf der unteren Halbinsel Michigans.
Und wir wurden nicht enttäuscht. Wir hatten eine wunderbare Woche mit allem was wir erhofften.

Gleich nach dem Aufstehen, vor dem Frühstück noch, sprangen Felix und ich jeden Tag erstmal in den See. Meistens war es fast windstill, der See so einladend. Einmal nur haben wir es übertrieben, blieben zu lang drin. Felix brauchte lange bis er wieder wohlig warm war. Aber die warmen Marmeladenbrötchen und der heiße Kaffee schmeckten dann gleich doppelt gut.


Die Sonne schien jeden Tag und rund um die Uhr hatten wir es eher auf der kühlen Seite. Es war im Allgemeinen wenig los, am Strand als auch am Campingplatz. Alle benachbarten Standplätze waren nicht belegt, das kam uns entgegen.


Die Anreise gestaltete sich allerdings etwas mit Hindernissen. Zuerst hat uns aus heiterem Himmel das ABS und damit die Cruise Control verlassen, dann funktionierte nach einer Pause die Klimaanlage nicht mehr. (Rhetorisch) gefragt ob sie umdrehen wollen, gab es für unsere Jungs dann aber nur eine Antwort. Felix hat dann allerdings doch seine so geliebte gefütterte Jacke ausgezogen. Kein Zweifel, es wurde sehr warm und leicht geöffnete Fenster für Durchzug machen die Temperaturen zwar erträglicher aber die Fahrt nicht angenehmer. Wie sich später herausstellte, war alles auf einen fehlerhaften Raddrehzahlsensor zurückzuführen. Der Zeitpunkt war halt denkbar ungünstig.


Egal, schön der Reihe nach. Zu später Stund also aber frohen Sinns machen wir nach Ankunft und Einparken des Campers gleich erstmal einen Sprung in das kühle Nass.



Ich glaube ein Lagerfeuer haben wir auch noch gemacht, aber der Abend wurde nicht übermässig spät.


Ich hatte ja den Anhänger die letzten drei Wochen vor der Fahrt in aller Ruhe noch auf Vordermann gebracht, ein paar Leckstellen waren zu reparieren und das Licht funktionierte immer noch nicht zur Gänze, aber außer zum Schlafen und Abruhen spielten sich unsere Tage ohnehin draußen ab.



Wir lebten wieder ohne Zeit und ließen uns treiben. Ich dachte ich untertreibe mal nur ein wenig mit neun dreißig als uns Jana am ersten Morgen beim Frühstück nach unserer Zeitschätzung fragte. Felix war schon mutiger mit zehn, aber weit gefehlt, es war bereits elf. Wir haben immer geschlafen wie die Babies.



Wir haben dann so die Zeit etwas vertingelt und sind meistens nach dem Mittag, Frühstück war ja spät wie gesagt, wieder an den Strand. Das Schöne am Baden war, man kommt erfrischt aus dem Wasser und bleibt erfrischt für eine gute Weile. Kein Luftfeuchtehammer, die einem gleich wieder eine rein haut.



Felix haben das Wasser und die Wellen wieder sehr getaugt. Wieder und wieder taucht er mit einem “woa” oder “woo” in die Wellen.



Nach langer Zeit habe ich mal wieder mein Porträtobjektiv zum Einsatz gebracht. Henry kriegt sein Fett ja auf seiner eigenen Seite ab, drum bleibt es hier bei Felix.



Immer wieder erstaunlich wie die Ereignisse die gefühlte Zeit dehnen können. Noch am ersten Tag haben Felix und Henry die Drachen steigen lassen. Später danach gefragt, hätte ich mindestens auf den zweiten Tag getippt.



Die Tage vergingen mehr oder weniger gleich und gleichmässig, so herrlich unspektakulär und sorglos.


Einmal nur waren wir im Städtchen. Wir hätten die Fahrräder genommen, wenn wir denn welche dabei gehabt hätten. Frischer Fisch und annehmbares Brot fanden in unseren Einkaufskorb. So gesehen hätten wir das öfter machen sollen, aber es ist immer auch so ‚disruptive’.


Einmal waren wir auch im Wald des State Parks wandern. Henry hat die Wanderwegkarte gesehen und ein Name hat es ihm angetan. Keine Frage, dass wir ihm so einen Wunsch nicht verwehren.


Felix hinterliess eine Message - seinen Namen - in Standard-Galaktischen Schriftzeichen (seriously) im Strand.



Habe ich schon gesagt, dass Felix und besonders Henry gerne kokeln? Da sind sie wohl keine Ausnahme. Jana würde auch sagen, dass müssen sie von jemandem haben. Wir müssen ganz schön schauen, dass sie nicht zuviel mit der Glut rumfuchteln. Hatte jedem auch eine Fackel mitgenommen. Das hat sie natürlich begeistert.
Ich meine, ich habe ja Bilder, jedes wert eine Erinnerung wachzuhalten...



Es waren nur ein paar Tage, aber die waren sehr entspannend, wir haben sie sehr genossen.
Wollen wir nächstes Jahr wieder machen.



Eins noch. Uns sind die kleinen, ebenmässigen Trichter im Sand aufgefallen. Felix hatte die Ausdauer und Geschicklichkeit der Sache nachzugehen. Tatsächlich, Ameisenlöwen. Eine paar Ameisen mussten versuchsweise auch dran glauben. Kaum im Trichter, wirft der Löwe Sand nach ihnen und schnappt sie sich, wenn sie zu ihm rutschen.




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