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Wer hätte gedacht, dass sich quasi direkt vor der Nase einmal so eine Gelegenheit ergibt wie der Grossglockner. Ich meine, organisierte Radrennen gibt es ja inzwischen jederzeit und überall. Aber, das ist schon ein passender Zufall:
der Mount Baker Hill Climb, neunzig Minuten Autofahrt von Bellingham entfernt.
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Das habe ich gleich Ende des Sommer unseres Umzugsjahres 2018 mitgemacht. War sofort klar als ich die Ankündigung gesehen habe: das Startgeld gönne ich mir.
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So anders nicht als der Glocknerkönig, aber doch etwas anstrengender, weil die Anfahrt zum Aufstieg länger ist und weniger flach verläuft. Denn gerade nach der Abfahrt ist jeder weitere Meter und Anstieg lästig.
"Ascend 4,098 feet (1250 m) from Chair 9 in Glacier to Artist Point (5,140 feet/ 1570 m elevation) in approximately 22 miles (35 km).
The Mt. Baker Highway (SR542) is known as one of the most scenic paved roads in the country and rarely is the highway closed to motorized vehicles from Glacier to Artist Point."
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Mir war klar, dass ich so ziemlich aus der Übung bin. Zurück in Columbus nach unserer Schwedenzeit bin ich bei passendem Wetter (soll heissen nicht zu heiss) zwar auch ein Teilstück des Arbeitsweges mit dem Rad gefahren,
aber das war natürlich nicht genug. Aber mich an meine Grossglockner-Erfahrung erinnernd war klar, dass das schon irgendwie gehen würde. Und so war's dann auch. Irgendwie halt.
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Habe mich in das langsamste Feld eingetragen für den frühesten Start und habe es wieder nicht übereifrig angehen lassen, sodass, als es in den Anstieg ging, dann auch der Rest des Feldes davonzog.
Aber man soll's nicht glauben, ich habe im weiteren Verlauf sogar ein paar Hanseln überholt. Ändert nichts an der Tatsache, dass ich der letzte meiner Altersgruppe wurde, ha.
Lustig war auch, wie das Feld der später gestarteten, halb-professionellen Fahrer an mir förmlich vorbei huschte.
Aber, die Gnade des langsamen Streiters sind freie Linien für den Streckenfotografen. Sieht aus, als wäre ich allein unterwegs an dem Tag: ----->
Und trotzdem war interessant festzustellen,
dass ich bis kurz vor dem Ziel so gut wie keinen Gegenverkehr hatte. Waren wohl alle noch mit ihren Riegeln beschäftigt.
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Ich probiere noch ein paar Selfies mit dem neuen Telefon. (Diesbezüglich sind wir Spätentwickler und diese Fotos zählen zu den ersten dieser Art.)
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Ein paar freundliche Biker weisen mich auf die Berge hin (Baker, Shuksan). Der Witz war ja, dass ich es als erster unserer Familie hier zum Artist Point geschafft hatte. Zusammen sollten wir erst in ein paar Wochen
zum Skifahren bzw. Schneeschuhlaufen hier her kommen.
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Zulange wollte ich mich dann da oben aber nicht aufhalten, denn es zog zu, die Vorhersage hatte ja Regen im Programm.
Aber für die Abfahrt sollte es noch halten. Keine Ahnung wie schnell ich unterwegs war, der Tacho ist schon lange abgeklemmt, ich weiss nur, dass trotz meiner vielen Überholvorgänge einmal zwei Typen knatternd an mir vorbeigezogen sind.
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Otto hätte gesagt, Glück ist Geschick. Just als ich zurück am Lager alles im Auto verstaut hatte, fielen die ersten Tropfen. Das wurde dann nur noch überboten von dem feinen Essen, was Jana für mich warmgehalten hat - und der Couch
für die geschundenen Knochen :)
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