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W Baker Hollow Rd.

Rückblick 2005 - 2006



Jetzt ist es ein Jahr, dass wir uns in der Baker Hollow niedergelassen haben. Und wir fühlen uns sehr wohl. Meinen ungeliebten Job bin ich losgeworden und schon Gutes hat sich noch verbessert. Life is good.
Fünfzehn Minuten vor den Toren von Columbus, IN – dem „Athen of the Midwest“, wie die Stadt mit dreissigtausend Leuten und interessanten Architekturdetails von ein paar Unwissenden genannt wird – siedeln wir auf einem guten Hektar Land mit viel Wald.

Zweihundertfünfzig Quadrat bieten genug Platz für uns und Gäste. Und zum ersten Mal lagern wir keine Bücher mehr in Kartons und Kisten.
Na ja, die Garage mit Platz für drei Autos und viel Werkzeug war nicht unwesentlich an der Entscheidung für dieses Home beteiligt.
Einen Keller gibt es nicht, aber neben dem Haus steht noch ein Schuppen für Rasenmäher und dergleichen Gerassel.
Im ganzjährig nutzbaren Sunroom an der Rück- bzw. Südseite des Hauses haben wir unser Office eingerichtet. Neben Photoshop-Arbeiten auch sehr geeignet für den Nachmittagskaffee.
Über den Herbst und Winter des letzten Jahres haben wir an der Ostseite des Hauses einen rehsicheren Garten angelegt. Nicht zu gross – soll ja nicht in Arbeit ausarten – sondern gerade so, dass wir ein paar frische Erdbeeren ernten können.
Im eingezäunten Bereich an der Hinterseite des Hauses stand und steht eine Kletterburg für Felix. Einen Sandkasten werden wir ihm noch hinsetzen.

Und wir können es nicht oft genug betonen, die Nähe zur Natur und die Ruhe sind der eigentliche Reiz dieser Adresse. Vom Haus geht der Blick geradewegs und ungehindert auf den Wald.

Grosse Robinien, die im Frühjahr göttlich blühen, beschatten den Backyard.

Im Fruehjahr bluehen Dogwood und Red Bud.

Der Sommer kommt heiss und luftfeucht daher.
Ausser spät am Abend ist dann nicht viel draussen anzustellen.


Im Herbst schwimmen wir in Farben.

Und mehr als ein oder auch zwei Zoll Schnee sollten angeblich nicht fallen, aber letzten Winter hat es mehrmals und schlagartig deutlich mehr 'runtergehauen.
Vollmondnacht

Mitunter haben wir immer mal wieder tolles Licht.


Und viel Getier ist unterwegs. Wo sollen wir anfangen? Jana hat Sommerflieder gepflanzt, da gibt es kein Halten mehr für die „Mellelinge“ (O-Ton Felix).

Mächtig gefreut haben wir uns, als der erste Kolibri zur Fütterung kam. Eine zufällig von Freunden gefilmte Trink-Session bestand aus achtundneunzigmal Nippen.

Überhaupt die Vögel. Sitzen nichtsahnend zum Nachmittagskaffee auf dem Deck, als sich eine Barred Owl mit einer Flügelspannweite von über einem Meter in die Robinien vor uns schwingt. Für Minuten lang trauen wir uns nicht zu bewegen. (So'n Quatsch, als ob sie uns nicht schon laengst gesehen haette.) Später war die Kamera (zu) oft (nicht) schussbereit. Für Wochen haben wir sie regelmässig am Abend in Stellung gehen sehen. Einmal ist ihr beim Abstossen zum Flug der Ast unter ihr weggebrochen.
Und mal sehen, ob sich der Eulenhausbau auszahlt.

Mein Favorit, neben der Barred Owl, ist der Pileated Woodpecker. Der grösste der Spechte schwingt sich durch die Robinien wie in einer prähistorischen Szene. Wenn er am Werk ist, klingt das, als ob jemand fette Nägel in den Baum schlägt.

Blue Jays go nuts for nuts...

...und der Herr Cardinal ist auch wieder da.

Auch Nuthatch, Tufted Titmouse und Goldfinches versuchen sich an den Erdnüssen. Der geschickte Nuthatch klemmt die Nüsse dann in Baumrinde und pickt sie dort auf (wenn er sie nicht vorher fallen lässt). Und vor dem Red Bellied Woodpecker kuschen sogar die frechen Blue Jays.

Eigentlich genug der Vögel, aber: Der Eastern Bluebird war der erste im altgedienten Futterhäuschen (das schon in Graz einem Kohlmeisenpaar mit sechs Jungen gedient hat).
Passend, die Farbe des Geleges.

Die Jungen der Bluebirds haben wir übrigens einmal vor einer Black Rat Snake bewahrt. Sie war schon im Nistkasten, aber mit dem Besenstiel haben wir sie wieder herausgeangelt.

Squirrels sehen wir selten. Im Gegensatz zu typischen Vorort-Siedlungen haben sie es hier draussen wohl einfach schwerer.
Rehe brauchen wir ja nicht mehr zu erwähnen. Mangels natürlicher Feinde müssen sie sogar gejagt werden, leider.

Indiana ist doch schon eine Ecke südlicher als Michigan. Die Insekten sind daher auch nicht mehr das was wir noch so kennen.

Stick Insect Indian Moon Moth mit sagenhaften zehn Zentimetern Flügelspannweite

Unser Gegenübernachbar hat Pferde. Das ist schön entspannend. Ein paar Mal sind sie ihm aber schon ausgebrochen.
Muessen mal mit ihm reden.

Lange haben wir davon gesprochen, jetzt haben wir uns festgelegt: Mallory heist sie, unser Katzenvieh. Irgendwie haben wir es nicht geschafft, ihr einen neuen Namen zu verpassen, als wir sie uns einhalbjährig zugelegt haben. Sie ist noch sehr verspielt und kann sehr witzig sein, wie Katzen es eben so an sich haben. Aus dem Haus lassen wir sie nicht, ihr wäre vielleicht kein langes Leben beschieden. Wir bereiten ihr auch so genug Stress.



Ja ja. Hier bei uns im Mittleren Westen.

Wenn es sich ergibt, haben wir ja noch so einiges vor im Backyard.



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